Sonntag, 28. Juli 2013

Gelesen: Fliegen lernen

Autorin:

Bildquelle

Renée Karthee war Redakteurin beim STERN und ist erfolgreiche Drehbuchautorin. Sie lebt zusammen mit Mann und Sohn in Hamburg. (Klappentext)



Inhalt:
Manchmal wartet das Glück vor der Tür. Man muss es nur hereinlassen.
Im Treppenhaus stolpert Gerit über Sonja, eine Frau, die die Liebe ins Straucheln gebracht hat. Die beiden verbindet nichts. Gerit ist eine Richterin mit Gefühlen auf Eis, Sonja eine Ruhelose, die auf der Straße lebt. Gegensätze ziehen sich an. Die ungleichen Frauen werden Freundinnen. Mit einer Reise durch die Provence beginnt für sie ein Abenteuer - wild, verrückt, sexy, voller Verwicklungen und Überraschungen. Kann man eigentlich sein Leben einfach so auf den Kopf stellen? Soll man? Darf man? Man muss! Wenn man das Glück hat, eine Freundin zu finden, die einen für immer verändern kann ... (Buchrückseite)



Eigene Bewertung:
Gerit und Sonja könnten unterschiedlicher tatsächlich nicht sein! Während Gerit ein Kontrollfreak ist, bei der alles immer akkurat und schnörkellos zu erfolgen hat; ist Sonja die Leidenschaft und das Chaos in Person. Die Autorin versteht es wirklich sehr gut hier ihre beiden Hauptpersonen zu kontrastieren, gleichzeitig ergänzen sich die Beiden durch ihre Verschiedenheit aber auch wieder perfekt, ohne dabei zu kitschig zu wirken. Hat mich ein bisschen an Thelma und Louise erinnert und den Film fand ich auch schon ziemlich gut!
Von der Story her sehr leicht, passiert auch eigentlich gar nicht so viel. Die beiden Frauen lernen sich kennen, erkennen, dass es etwas in ihrer jeweiligen Vergangenheit gibt, dass sie wiederum miteinander verbindet und arbeiten auf ihrer gemeinsamen Reise in die Provence, diese Vergangenheit miteinander auf, um am Ende gestärkt und mit neuem Mut ihren Lebensweg fortzusetzen.
Wie gesagt, eigentlich gar nicht so viel was hier passiert, aber das ungleiche Duo erlebt diese Reise mit soviel Witz und Reibereien, dass sich das Buch wirklich sehr leicht und schnell liest!
Auch die Covergestaltung und die allgemeine Kapitelaufteilung im Buch sagen mir durchaus zu. Ich hätte zwar bei dem Titel "Fliegen lernen" nicht unbedingt Goldfische fürs Cover gewählt, es strahlt aber insgesamt eine totale Leichtigkeit aus, sodass das schon in Ordnung geht. Das Buch mit seinen knapp unter 300 Seiten verteilt sich auf 18 Kapitel, was ich durchaus angemessen finde.
Wenn frau etwas für einen schönen Sommernachmittag auf dem Balkon oder am See sucht, kann sie hier wirklich fündig werden. Man kann super in "Fliegen lernen" schmökern und sich sicherlich auch das ein oder andere Mal ein Lächeln nicht verkneifen, ohne dabei seinen Kopf in der Hitze überstrapazieren zu müssen ;)


Lieblingsstelle:
S.199/200:
"Und Sie sind einfach nicht in der Lage, einem Mann das zu geben, was er braucht. Sie wissen doch gar nicht, was Gefühle sind, Sie Eis-Ente!", sagte Sonja und keuchte vor Genugtuung darüber, dass sie es ihr heimgezahlt hatte. "Lassen Sie doch mal den Schleier fallen! Aber nein, immer die von Diskretion gehemmte Gouvernante."
"Besser gehemmt als enthemmt."
"Manchmal kann auch der Glaube ein emotionaler Rettungsanker sein", warf Père Clément ein. "Gottes Barmherzigkeit ist groß."
"Sie verlieben sich anscheinend bevorzugt in Männer, die nur Sex haben wollen", wütete Gerit.
"Was ist an Sex so falsch?"
"Was ist an Sex so wichtig?"
"Meine Töchter, wir sind hier nicht auf dem Rummel."


(erschienen bei ullstein, 287 Seiten, 8,99 €)

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