Mittwoch, 23. Mai 2012

Buchrezension: Resteklicken. Ein Facebook-Roman

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Moritz Meschner wurde 1980 in Berlin geboren. Moritz gefällt: Die Uni (auch wenn er sie nie abgeschlossen hat) ... das Radio (besonders der Berliner Sender 94,3 rs2) ... und die Tatsache, dass nicht alle Dinge so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Er nimmt wirklich jeden Freund bei Facebook an. (Klappentext)

Inhalt:
Seit Steffi weg ist, bin ich durch unterschiedliche Phasen gegangen, ein paar schlechte, und dann waren da noch die GANZ schlechten. Ich stelle mir für einen kurzen Moment die Frage, ob ich jetzt den absoluten Tiefpunkt erreicht habe. Da ich mich ziemlich gut kenne, muss ich diese Frage verneinen.
Männer sind Schweine - und zwar ganz arme.
Als Moritz von seiner Freundin verlassen wird, stürzt er in den jämmerlichsten Liebeskummer seit Menschengedenken, und nur ein Gedanke rattert durch seinen Kopf: Ich will Steffi zurück!
Wie wild postet er auf Facebook Statusmeldungen, die seinem virtuellen Umfeld - und vor allem Steffi - beweisen sollen, was er doch für ein geiler Hengst ist. Doch die Wahrheit sieht anders aus, und die Chancen, dass aus den beiden noch mal was wird stehen in etwa so hoch wie die eines Alzheimerpatienten bei der Memory-WM.
Denn Steffi hat schon wieder einen neuen Typen. Und nicht nur das - sie hat sogar ihr Facebook-Profil für Moritz gesperrtr.
So einem existentiellen Problem kann sich Moritz nur wie ein richtiger Mann stellen: Es beginnt eine alkoholisierte Irrfahrt durch die Abgründe der männlichen Dummheit, in deren Verlauf drei Vollidioten-Freunde, zwei Prostituierte und ein sehr würdeloses Hasenkostüm tragende Rollen spielen.
Und natürlich Facebook.
Kann Moritz seine Ex zurückgewinnen? wird er in einer sinnlosen Nebenhandlung bis zum Ende der Geschichte dreihundert Facebook-Freunde finden? Die Antworten darauf sind niederschmetternd ... aber saukomisch. (Klappentext)


Bewertung:
Von Liebeskummer ist denke ich fast jeder Mensch früher oder später betroffen, manche einmal andere mehrfach. Die Einen leiden sehr unter Trennungen, die Anderen können sich recht schnell über den erlittenen Verlust hinweg trösten. Jeder Mensch geht mit dem Thema anders um und Moritz ist eben ein bisschen extrem. Das dachte ich zumindest als ich mir die Buchbeschreibung näher anschaute. Auch das Thema "Facebook" ist ein sehr aktuelles und exzessives Posting, durch das die Welt auch das kleinste langweilige Detail aus dem Leben des "Posters" erfährt sind auch mir nicht fremd. Zugegebenermaßen finde ich Menschen die ihr Leben so zur Schau stellen sogar ein bisschen witzig - und bemitleidenswert (aber das steht auf einem anderen Blatt^^).
Auf jeden Fall hatte ich mir von dem Buch eine witzige, kurzweilige Lektüre erhofft, die leicht zu lesen ist. Hiervon wurde ich definitiv nicht enttäuscht! Manche Stellen sind wirklich urkomisch. Die Hauptfigur - Moritz - kommt zunächst einfach nur als armer, von seiner Freundin sitzen gelassener Schluffie daher, den man einfach liebhaben muss. Das Buch gewinnt nur etwas Tiefe, da immer mehr über Moritz und die Gründe, die zur Trennung von seiner Freundin geführt haben, bekannt werden, ansonsten bleibt es recht oberflächlich. Dadurch erscheint Moritz in einem ganz neuen Licht und wird zunehmend zum alkoholkranken Unsympath (eigentlich schade).
Das Ende fand ich sehr glaubwürdig, jedoch hätte ich mir noch einen kleinen Ausblick gewünscht, wie es in Moritz´ Leben weitergeht (und v.a. würde ich noch gerne wissen, ob die Geschichte fiktiv ist oder Moritz wirklich so schräg drauf ist^^). Alles in allem ein Buch für den Urlaub oder zur Entspannung, keine große Herausforderung, aaber super-witzig ;).

(erschienen bei Ullstein, 295 Seiten, 8,99€)

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