Dienstag, 6. Dezember 2011

Theaterrezension: "Peer Gynt"

Schauspiel von Henrik Ibsen

Inszenierung: Klaus Kusenberg
Bühne und Kostüme: Günter Hellweg
Musik: Bettina Ostermeier
Dramaturgie: Kathrin Mädler

Tagesaktuelle Besetzung:
Heimo Essl (Der ältere Peer Gynt), Marco Steeger (Der jüngere Peer Gynt), Jutta Richter-Haaser (Aase / Der Krumme), Anna Keil (Solveig / Ingrid / Die Grüne / Anitra), Stefan Lorch (Koch (Hochzeitsgast) / Trollkönig / Der Krumme / Monsieur Ballon / Dr. Begriffenfeldt), Thomas L. Dietz (Aslak (Schmied) / Troll / Der Krumme / Trolljunge / Master Cotton / König Apis / Fellache / Kapitän), Julian Keck (Mads Moen / Troll / Der Krumme / Herr Schreibfeder / Koch (Schiff) / Der Magere), Frank Damerius (Vater Moen / Troll / Der Krumme / Herr von Eberkopf / Passagier / Knopfgießer)

Zum Inhalt:
„Peer, Du lügst!“ tadelt Aase ihren charmanten Sohn, der atemlos seinen Ritt auf dem Bock über verschneite Berge und vereiste Gletscher schildert. Und als die Mutter im Sterben liegt, macht Peer mit ihr eine Schlittenfahrt zum Königsschloss, wo sie würdevoll empfangen wird. Doch wen belügt Peer, wenn er um die Welt und vor sich selbst davon rennt? Aus der ärmlichen Hütte am norwegischen Fjord muss er fliehen, weil er die reiche Braut des Nachbarn raubt und dann verstößt. Aus dem Reich der Trolle entkommt er glücklich, bevor man ihm die Augen auskratzen und ihn zum Schwiegersohn machen kann. Er wird kapitalistischer Sklavenhändler auf den Weltmeeren, vergnügt sich in Marokko als allwissender Prophet mit arabischen Schönheiten. In Kairo krönt man ihn zum Kaiser der Irren, weil er sein Leben erfolgreich nach dem Prinzip geführt hat: „Sei dir selbst genug“. Doch als der finstere Knopfgießer eine Lebensbilanz von dem alten Mann Peer verlangt, muss der feststellen, dass er weite Wege gemacht, aber nie herausgefunden hat, wer dieser Peer Gynt wirklich ist: ewig Reisender, Egoist, Verführer, Träumer, Versager oder moderner Meister der multiplen Selbstentwürfe? Solveig jedenfalls, die große Liebe aus der Jugendzeit, hat ein Leben lang auf einen Peer Gynt gewartet ...

Der „Wahrheitsfanatiker“ Henrik Ibsen hat neben seinen großen realistischen Dramen mit „Peer Gynt“ (1867) ein Welt- und Lebensgedicht hinterlassen, ein romantisches Märchen, eine symbolreiche Abenteuer-Geschichte, eine Horrorgroteske und eine philosophische Abhandlung über die Selbstverwirklichungssucht des zeitgenössischen Menschen. Vor allem aber ein großes, fabelhaftes, komisches und trauriges, ein schillernd buntes Stück Theater. (Quelle)

Eigene Bewertung:
Ich muss sagen, von diesem Stück war ich nicht so begeistert.
Das Konzept, dass der Held nach zahlreichen Irrfahrten am Ende seines Lebens schließlich zu sich selbst findet, indem er sein Leben Revue passieren lässt und sich seine Höhe- und Tiefpunkte noch einmal genau ansieht, finde ich eigentlich sehr gut.
Nicht gefallen hat mir, dass mit fortschreitender Dauer das Stück immer unrealistischer und abgehobener wurde und man die Zusammenhänge nicht mehr nachvollziehen konnte. Auch die Inszenierung fand ich teilweise nicht so gut gelungen und an manchen Stellen, man muss es wirklich so sagen sehr grotesk und niveaulos. Könnte natürlich auch sein, dass das als moderne Kunst durchgeht und ich nur mal wieder keine Ahnung habe - aber ich weiß ja nicht ;)
Es war zwar mal was anderes und seine Meinung soll sich natürlich jeder selbst bilden, aber mich hat es nicht überzeugen können.



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